Brustvergrößerung mit Implantaten: Rund oder anatomisch?
Der Entschluss für eine Brust-OP ist gefallen, doch nun stehen Patientinnen vor der nächsten großen Frage: Welche Form ist die richtige? Die Wahl des Implantats bestimmt maßgeblich, wie das Ergebnis später aussieht und sich anfühlt.
Grundsätzlich unterscheiden wir zwei Haupttypen: runde und anatomische (tropfenförmige) Kissen. Beide haben ihre Berechtigung und führen zu unterschiedlichen ästhetischen Ergebnissen. Hier erfahren Sie die Vor- und Nachteile, damit Sie gut informiert in das Beratungsgespräch gehen können.
Runde Implantate: Für das „Push-Up“-Dekolleté
Runde Implantate sind der Klassiker in der Plastischen Chirurgie. Wie der Name sagt, sind sie gleichmäßig geformt und gefüllt.
Ihr größter Vorteil ist der Volumenaufbau im oberen Brustbereich. Sie zaubern ein pralles, volles Dekolleté, ähnlich wie ein Push-Up-BH. Da das Füllmaterial oft etwas weicher ist, fühlen sie sich meist auch sehr geschmeidig an. Ein weiterer Pluspunkt ist die Sicherheit: Sollte sich das Implantat im Körper drehen, verändert sich die Form der Brust nicht, da es von allen Seiten gleich aussieht.
Anatomische Implantate: Die natürliche Tropfenform
Anatomische Implantate sind der natürlichen Brust nachempfunden: Sie sind oben flacher und werden nach unten hin voller.
Diese Form ist ideal für Frauen, die sich ein möglichst unauffälliges, natürliches Ergebnis wünschen. Um die Tropfenform stabil zu halten, bestehen diese Implantate aus einem festeren, hoch-kohäsiven Silikongel. Ein wichtiger medizinischer Aspekt: Da sie nicht rund sind, dürfen sie sich nicht drehen. Deshalb haben sie eine raue (texturierte) Oberfläche, die fest mit dem Gewebe verwächst.
Brustvergrößerung mit Implantaten: Der direkte Vergleich
Welches Implantat zu Ihnen passt, hängt von Ihrer Anatomie und Ihrem Wunschziel ab. Hier sind die Fakten im Überblick:
Runde Implantate:
- Optik: Betonen den oberen Pol, wirken „gemachter“ und voller.
- Haptik: Meist weicher und flexibler.
- Risiko: Sehr geringes Risiko bei Rotation. Gilt als Standard in der Brustvergrößerung mit Implantaten.
Anatomische Implantate:
- Optik: Sanfter Übergang, ideal bei sehr schlanken Frauen oder zur Rekonstruktion.
- Haptik: Etwas fester, um die Form zu wahren.
- Risiko: Wenn sich das Implantat dreht, kann eine Asymmetrie entstehen, die korrigiert werden muss.
Häufig gestellte Fragen
Sehen runde Implantate immer künstlich aus?
Nein. Wenn sie korrekt platziert werden (z. B. unter dem Brustmuskel) und die Größe zur Körperbreite passt, können auch runde Implantate sehr natürlich wirken.
Was hat es mit ALCL auf sich?
ALCL ist eine extrem seltene Lymphom-Art, die mit stark texturierten (rauen) Oberflächen in Verbindung gebracht wird. Da anatomische Implantate zwingend eine Textur benötigen (damit sie nicht rutschen), ist das theoretische Risiko hier minimal höher als bei modernen, glatten oder nano-texturierten runden Implantaten. Ihr Arzt wird Sie dazu transparent aufklären.
Welche Größe ist normal?
Die meisten Patientinnen entscheiden sich für Volumina zwischen 300 und 400 Millilitern (cc). Dies entspricht optisch oft einer schönen C-Körbchengröße, hängt aber stark von Ihrer Ausgangslage ab.
Fazit
Es gibt kein „besseres“ Implantat, nur das passende für Sie. Wer ein pralles Dekolleté liebt und auf Nummer sicher bei Drehungen gehen will, wählt oft rund. Wer maximale Natürlichkeit sucht, greift zur Tropfenform.