Brustimplantate wechseln: Wann ist ein Austausch notwendig?

Hochwertige Brustimplantate sind sehr langlebig und sicher, aber sie sind keine Anschaffung für die Ewigkeit. Viele Frauen stellen sich nach einigen Jahren die Frage: Ist noch alles in Ordnung? Oder muss ich meine Implantate austauschen lassen?

Es gibt kein festes „Verfallsdatum“. Dennoch können medizinische Notwendigkeiten oder der Wunsch nach einer ästhetischen Veränderung einen Wechsel erforderlich machen. Hier erfahren Sie, auf welche Signale Ihres Körpers Sie achten sollten.

Die Lebensdauer: Die 10- bis 15-Jahre-Regel

Früher riet man dazu, Implantate pauschal nach 10 Jahren zu tauschen. Das ist heute überholt. Moderne Implantate können oft deutlich länger im Körper verbleiben, solange sie intakt sind und keine Beschwerden verursachen.

Dennoch empfehlen Fachärzte, den Zustand der Kissen nach etwa 10 bis 15 Jahren regelmäßig fachärztlich (z. B. per Ultraschall) prüfen zu lassen. Materialermüdung ist ein schleichender Prozess, der überwacht werden sollte.

Medizinische Gründe: Wenn der Körper reagiert

Manchmal zwingen gesundheitliche Faktoren zum Handeln. Die zwei häufigsten Gründe, warum wir Brustimplantate wechseln, sind:

• Die Kapselfibrose (Kapselkontraktur) Der Körper bildet um jeden Fremdkörper eine dünne Hülle. Das ist normal. Wenn sich diese Hülle jedoch verhärtet und zusammenzieht, spricht man von einer Kapselfibrose. Die Brust wird fest, verformt sich und kann schmerzen. In fortgeschrittenen Stadien ist ein Austausch (oft mit Entfernung der Kapsel) unumgänglich.
• Defekte am Implantat (Ruptur) Hier muss man zwischen den Materialien unterscheiden:

• Kochsalzimplantate: Diese (in Europa selteneren) Kissen verlieren bei einem Riss sofort Flüssigkeit. Die Brust fällt „über Nacht“ zusammen.
• Silikonimplantate: Bei modernen Gelen tritt eine „stille Ruptur“ auf. Das Gel läuft nicht aus, sondern bleibt in der Kapsel. Da man dies von außen oft nicht sieht, sind regelmäßige MRT- oder Ultraschall-Kontrollen wichtig.

Ästhetische Gründe: Der Körper wandelt sich

Oft sind die Implantate intakt, aber das Ergebnis gefällt nicht mehr. Der weibliche Körper verändert sich durch Schwangerschaften, Gewichtsschwankungen oder den natürlichen Alterungsprozess.

Die Haut verliert an Spannkraft, und die Schwerkraft lässt das Gewebe absinken. Das Implantat passt dann optisch nicht mehr zur Hauthülle. In solchen Fällen kann ein Austausch – oft kombiniert mit einer Bruststraffung – das harmonische Gesamtbild wiederherstellen. Auch der Wunsch nach einer anderen Größe oder Form ist ein häufiger Grund für ein „Update“.

Fazit: Hören Sie auf Ihr Gefühl

Solange Sie beschwerdefrei sind und die Form stabil ist, besteht meist kein Handlungsbedarf. Bemerken Sie jedoch Veränderungen in der Form, Verhärtungen oder ein Spannungsgefühl, sollten Sie Ihren Chirurgen aufsuchen. Eine rechtzeitige Kontrolle gibt Ihnen Sicherheit.