Brustimplantate entfernen: Wann ist der Schritt sinnvoll?
Die Entscheidung für Implantate ist meist eine Entscheidung für viele Jahre. Doch der weibliche Körper und die Lebensumstände verändern sich. Was mit 20 Jahren perfekt war, passt vielleicht mit 40 nicht mehr zum eigenen Körpergefühl.
Es gibt medizinische und ästhetische Gründe, die eine Explantation notwendig machen. Brustimplantate sind langlebige Medizinprodukte, aber sie halten nicht ewig. Chirurgen empfehlen in der Regel, den Zustand nach etwa 10 bis 15 Jahren fachärztlich prüfen zu lassen. Hier erfahren Sie, wann eine Entfernung ratsam ist und wie der Eingriff abläuft.
Medizinische Gründe: Wenn der Körper reagiert
Der Körper bildet um jeden Fremdkörper eine dünne Schutzhülle aus Gewebe. Das ist natürlich. Doch manchmal verhärtet sich diese Hülle und drückt das Implantat zusammen.
Diese sogenannte Kapselfibrose kann zu Schmerzen, Verformungen und Spannungsgefühlen führen. In solchen Fällen ist eine Operation unumgänglich. Dabei wird oft nicht nur das Implantat, sondern im Idealfall auch die komplette Kapsel entfernt (En-bloc-Resektion bzw. Kapsulektomie), um das Gewebe zu entlasten.
Ein weiteres Thema ist die Breast Implant Illness (BII). Immer mehr Frauen berichten von unspezifischen Symptomen wie chronischer Müdigkeit, Gelenkschmerzen oder Hautproblemen. Viele Patientinnen verspüren nach der Entfernung der Fremdkörper eine deutliche Besserung ihres Wohlbefindens.
Defekte Implantate: Sicherheit geht vor
Auch das Material kann altern. Bei modernen Silikonimplantaten ist ein Auslaufen selten, aber möglich. Das Gel kann in das umliegende Gewebe austreten und dort Knoten bilden.
Bei älteren Kochsalzimplantaten zeigt sich ein Defekt schneller: Sie verlieren Flüssigkeit, und die Brust wird innerhalb kurzer Zeit sichtbar kleiner. Regelmäßige Kontrollen sind daher der Schlüssel, um solche Schäden frühzeitig zu erkennen.
Ästhetik und Wohlbefinden: Zurück zur Natürlichkeit
Oft ist es keine medizinische Notwendigkeit, sondern eine ganz persönliche Entscheidung. Nach Schwangerschaften, Gewichtsverlust oder einfach durch den Alterungsprozess verändert sich die Brustform. Es können Asymmetrien oder eine Erschlaffung auftreten, die nicht mehr mit dem Implantat harmonieren.
Manche Frauen empfinden die Implantate auch schlicht als zu schwer oder „fremd“ und wünschen sich ihre natürliche Brustform zurück.
Brustimplantate entfernen: Was passiert mit der Haut?
Eine häufige Sorge ist das Aussehen nach der Explantation. Da die Haut über Jahre gedehnt wurde, kann sie sich oft nicht vollständig zurückbilden.
Um ein „leeres“ Hautbild zu vermeiden, kombinieren wir die Entfernung häufig mit einer Bruststraffung (Mastopexie). Dabei wird überschüssige Haut entfernt und das eigene Gewebe neu geformt, um auch ohne Implantat ein ästhetisches, straffes Ergebnis zu erzielen.